ÖSV Freestyle Trainer Dominik Hasibeder, 24, gibt dem Mogasi Magazin spannende Einblicke in das Schaffen eines ÖSV Halfpipe- und Slopestyletrainers. Der gebürtige Stubaitaler, der jetzt in Innsbruck wohnt und studiert, gibt auch hilfreiche Tipps für Neulinge.

Mogasi: Stell dich bitte kurz vor?

Dominik Hasibeder: Die meisten Leute kennen mich als „Hasi“. Seit ein paar Jahren arbeite ich als Trainer bei verschiedenen Organisationen. Derzeit arbeite ich nur mehr beim Tiroler Skiverband als Nachwuchstrainer neben meinem Studium der Mechatronik am MCI.

Dominik Hasibeder Portrait

Mogasi: Was ist dein aktueller Beruf?

Dominik Hasibeder: Student und wann immer ich Zeit finde Trainer.

Mogasi: Wie bist du zum jetzigen Standpunkt gekommen?

Dominik Hasibeder: Ich war selbst begeisterter Skifahrer und durfte bei einigen Halfpipe Weltcups an den Start gehen. Nach mehreren Verletzungen beschloss ich jedoch, dass es mir mehr Freude bereitet, hinter den Kulissen zu arbeiten. Ich habe bereits während meiner Schulzeit eine Lehrwart-Ausbildung absolviert und auch früher schon bei verschiedenen Freestyle Workshops mit Jugendlichen gearbeitet.

Mogasi: Was bekommt ein ÖSV Trainer alles und was verdient er?

Dominik: Ihm bietet sich ein spannendes und vielseitiges Arbeitsleben. Man schließt Bekanntschaften mit Menschen unterschiedlichster Nationalitäten und bekommt die Möglichkeit, Skigebiete überall auf der Welt zu sehen. Bezahlt wird man natürlich auch.

Mogasi: Welche bekannten Sportler hast du schon trainiert?

Dominik Hasibeder: Beim ÖSV habe ich die Disziplin Halfpipe betreut. Dort durfte ich mit Marco Ladner und Andreas Gohl arbeiten.

marco ladner

Mogasi: Welche Muskelgruppen sind essentiell für das Skifahren?

Dominik: Vor allem die Beinmuskulatur und die Rumpfmuskulatur sind bei Slopestyle und Halfpipe sehr wichtig. Ein reibungsloser Run bei einem Wettkampf erfordert eine ausgewogene Kombination aus Kraft, Ausdauer und Koordination.

„Speziell fürs Freestylen ist außerdem viel Trampolinspringen zu empfehlen.“ Dominik Hasibeder

Mogasi: Wie sieht der Trainingsplan von einem ÖSV-Sportler aus? Also aus welchen Bausteinen besteht er?

Dominik: Ein großer Teil ist natürlich das Schneetraining. Sowohl im Winter, als auch im Sommer, in Gletscherskigebieten oder in Neuseeland und Australien. Ergänzt wird das ganze durch Trampolinspringen, um Tricks zu üben, Koordinationsübungen, Kraftübungen, sowie kleine Laufeinheiten.

Mogasi: Woher nimmst/bekommst du die Übungen und Trainingsmethoden?

Dominik: Vieles kenne ich noch von meiner Zeit als junger Sportler. Hin und wieder werden die Übungen dann auch durch spontane Einfälle ergänzt. Dabei Versuche ich die örtlichen Gegebenheiten zu nützen um die, für junge Sportler „langweiligen“ Krafteinheiten, spielerisch zu gestalten.

Mogasi: Welche Übungen empfiehlst du?

Dominik: Körperliche Fitness ist wichtig. Daher empfehle ich ein Krafttraining mit Fokus auf Beinmuskulatur und Rumpfmuskulatur, auch mit Laufeinheiten zu ergänzen. Speziell fürs Freestylen ist außerdem viel Trampolinspringen zu empfehlen. Man kann Tricks üben und bekommt ein Gefühl für das, was sich in der Luft abspielt. Außerdem ist es ein gutes Fitnesstraining.

Mogasi: Wie lernen deine Sportler neue Tricks?

Dominik: Meist beginnt man mit einfachen Vorübungen auf dem Trampolin, bei denen der Trick nicht komplett durchgeführt wird, sondern ein Teil davon. Zum Beispiel ein Salto mit anschließender Rückenlandung. Um das ganze möglichst sicher zu gestalten, wird eine Matte vor der Landung in das Trampolin geschoben. Sitzt die Vorübung, wird die zweite Phase des Tricks entweder von der Zwischenlandung aus fertiggedreht oder der vollständige Trick kann versucht werden. Vom Trampolin aus, versucht man den Trick dann auf der Wasserschanze. Manchmal wird auch gleich auf der Wasserschanze probiert. Wenn der Trick dort einige Male erfolgreich gelandet wurde, steht dem Versuch auf dem Schnee, an einem geeigneten Tag, wenn die Landung einigermaßen weich und der Kicker in einem guten Zustand ist, nichts im Wege.

„Vor allem Anfänger sollten darauf achten, dass sie die neu erlernten Tricks in beide Richtungen beherrschen.“ Dominik Hasibeder

Dominik Hasibeder im Kaunertal

Mogasi: In welchen Skigebieten trainierst du deine Sportler und warum dort?

Dominik: Je nachdem wo im Moment der beste Park steht, überall in Tirol und Österreich. In Tirol trainieren wir derzeit hauptsächlich in St. Anton und Serfaus. Diese Skigebiete bieten ein cooles Setup zum Trainieren und sind dem Tiroler Skiverband sehr entgegenkommend.

freestyleteam
Elias Wechner, Samuel Schönherr, Dominik Hasibeder, Manuel Gander, Daniel Mayrhofer, David Wolf

Mogasi: Welche Tipps hast du für Ski Freestyle Anfänger?

Dominik Hasibeder: Vor allem Anfänger sollten darauf achten, dass sie die neu erlernten Tricks in beide Richtungen (rechts- und linksdrehend) beherrschen. Wer früh damit beginnt, hat später keine schwache Drehrichtung mehr. Üben kann man das am besten auf dem Trampolin.

Mogasi: Was sind die Basics die jeder können sollte beim Freestylen?

Dominik: Der Spaß am Freestylen und das Skifahren sollten im Vordergrund stehen. Daher gibt es nichts, was jemand können MUSS. Das einzige, das jeder können sollte, ist den Stehplatz im Funpark auswählen. Oft stehen ungeübte Skifahrer in der Mitte der Landung, was nicht nur ärgerlich für die Leute, die Springen wollen ist, sondern auch zu gefährlichen Situationen führen kann.

 

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